Nächtlicher Besuch und Liebesspiel in Mana Pools

Zweimal hatten wir nachts Besuch von Leoparden an unsrem Camp. Am ersten Abend konnte ich gerade noch einen kurzen Blick erhaschen. Am zweiten Tag spät abends, waren wir alle schon im Zelt und gerade eingeschlafen. Zum Glück war unser Gide noch wach, denn er hat das Camp für die Nacht fertig gemacht. Er hat daher mitbekommen, dass etwas im Busch umherstreift. Und als ob ich es geahnt habe, hatte ich meine Kamera mit dem 300 Teleobjektiv in der zweiten Nacht vorbereitet und griffbereit zurechtgelegt. Nachts um 11:00 Uhr war es soweit und dieses Mal war er nicht allein. Es waren ein Männchen und ein Weibchen. In dieser Nacht war es sehr warm. Kurz entschlossen habe ich nur die festen Schuhe angezogen und bin mit einer kurzen Hose und einem T-Shirt aus dem Zelt gestürmt. Unser Gide hatte das Fahrzeug zum Glück so geparkt, dass die Scheinwerfer ins Gebüsch zeigten, in dem sich die Leoparden befanden. Ich habe mich auf die Motorhaube gesetzt und angefangen zu fotografieren. Unser Gide näherte sich mit dem Auto vorsichtig den Leoparden. Diese haben sich bei ihrem Liebesspiel nicht aus der Ruhe bringen lassen, sodass ich gut fotografieren konnte. Allerdings ist es ihnen nach ca. 15 Minuten doch zu viel geworden und beide haben sich tief in den Busch zurückgezogen. Es war ein toller und aufregender Moment. Allerdings denkt man im Nachhinein darüber nach, „nicht ganz ungefährlich“. Auch in der Nacht leitbekleidet im Busch ist alles andere als gut. Ich war ganz übersäht von Mückenstichen. Zum Glück ist alles gut gegangen und es blieb ein großartiges Erlebnis mit guten Fotos.

Fotografiert wurden diese Fotos mit einem Teleobjektiv 300mm F2.8, mit hoher ISO 3200 und einer Belichtungszeit 1/50 und vollkommen frei Hand. Zum Schluss konnte ich noch wenige Fotos mit dem Stativ und niedriger ISO schießen. Als Lichtquelle gab es nur die Fahrzeugscheinwerfen.

Fotos gibt es hierzu in der Fotogalerie.
Diese Fotos sind entstanden bei der Reise nach Zimbabwe – August 2012

Gepardenjagt in der Kalahari

Meine Frau und ich waren schon sieben Mal in unterschiedlichen Regionen Afrikas unterwegs. Allerdings gab es noch keine einzige Gelegenheit Geparden intensiv zu beobachten. Nachmittags unternahmen wir unseren letzten Gamedrive im Kgalagadi Transfrontier National Park als wir uns mehreren Fahrzeugen, die am Wegesrand standen, näherten. Im ersten Moment schien die Situation uninteressant. Auf der rechten Seite war eine größere Gruppe Springböcke, die in Ruhe grasten. Erst bei genauem Beobachten entdeckten wir nur 200m links von unserem Fahrzeug, eine Gepardenmutter mit einem größeren Jungtier im Busch. Es entstand eine spannende Frage: „Was jetzt wohl passiert?“ Nach ca. 15 Min. setzten sich beide Geparden langsam schleichend in Bewegung. Sie gingen in Richtung Springbockherde und hatten diese fest im Blick. Wir hatten alle den Eindruck, als ob den Geparden unsere Fahrzeuge als Deckung dienten. Urplötzlich setzten sie zum Sprint an. In wenigen Sekunden war die Jagd vorbei und sie war erfolgreich. Die Geparden hatten einen Springbock gerissen und zogen ihn zu einem Busch direkt neben unserem Fahrzeug. Nach einer Atempause begannen sie zu fressen. Diese Szenerie konnten wir noch lange beobachten. Interessant war auch zu sehen, wie erschöpft die Geparden waren. Selbst unser Gide war von dieser Situation begeistert.

Für mich war es das erste Mal solch eine einzigartige Situation zu beobachten. Ich hatte auf der großen Kamera das 300 Tele mit 1,4-fach Konverter, da ich mich auf die Situation am Busch eingestellt hatte. Es war nicht vorhersehbar in wie weit sich die Situation weiterentwickelt, da sich links vom Fahrzeug eine größere ebene Grasfläche befand. Ich befand mich hinten im Fahrzeug und die Sicht nach vorne rechts war eingeschränkt Daher konnte ich der Jagtsituation, auch aufgrund der großen Brennweite, nicht schnell genug folgen. Meine Frau saß vorne auf der linken Seite, Beifahrerseite. Dadurch hatte sie mehr Glück und konnte den Geparden im Spint fotografieren. Hier sind zwei gelungene Bilder mit kleinem Nachzieheffekt entstanden. Sie hatte die passende Brennweite mit 200mm und die Einstellungen mit 1/640 (ideal wäre noch etwas länger gewesen) hierzu parat. Diese Situation hat einiges an Erfahrung gebracht für eine der nächsten Gelegenheit. Meine Position war nach der Jagd sehr gut, denn ich konnte die beiden Geparden direkt neben dem Fahrzeug an ihrem Riss beobachten und fotografieren.

Fotos gibt es hierzu in der Fotogalerie.
Diese Fotos sind entstanden bei der Wüsten im südlichen Afrika – August/September 2018

Löwenbesuch beim Sundowner in der Zentralkalahari

Bedingt durch die schwierigen Pistenverhältnisse konnten wir unser geplantes Camp nicht erreichen. Daher hat unsere Gruppe beschlossen an der Piper Pan zu übernachten. Direkt am Rand der Salzpfanne schlugen wir unser Camp auf. Alle Zelte standen und unser Koch begann das Abendessen vorzubereiten. Unsere Reisegruppe und ich nutzten die Zeit um den Sonnenuntergang, bei einem kühlen Bier und mit Blick auf die Tiere in der Salzpfanne, zu genießen. Die Versuchung sich den Tieren zu näher war groß. Aber wir hatten alle die Anweisung in der Nähe der Autos zu bleiben. Zu Recht wie es sich bald herausstellen sollte. Denn plötzlich rief jemand, da kommen vier Löwen direkt auf unser Camp zu. Da die Situation gefährlich war (Kalahari Löwen sind beeindruckende Tiere), hieß es für alle so schnell wie möglich in die Fahrzeuge zu gehen. Und tatsächlich die Löwen kamen direkt in unser Camp marschiert und hatten es sich gemütlich gemacht. Unser Abendessen brutzelte auf dem Grill und war für die Löwen in Reichweite. Zum Glück waren sie nicht hungrig. Es waren zwei imposante Männchen und zwei Weibchen. Diese hatten wohl etwas anderes im Sinn. Nach 15 Minuten gingen sie weiter und wir konnten die Fahrzeuge wieder verlassen. Die Order hieß jetzt, so schnell wie möglich Abend zu essen und vor der Dunkelheit sich in die Zelte zu begeben. Es bestand die Möglichkeit, dass die Löwen zurückkommen. Nachts wäre das Abendessen und Zusammenstizen sehr kritisch, da es in der Dunkelheit vollkommen übersichtlich ist. Erst am anderen Morgen als es hell wurde sind wir aus den Zelten gekrochen. Die Löwen kamen in der Nacht nicht wieder. Wir fanden keine Fußspuren. Allerdings im nächsten Camp in der Nacht waren sie da. Sie waren so nah, dass wir ihr Schnauben gehört haben. Hier hatte ich Glück, dass ich in jenem Fahrzeug war, das den Löwen am nächsten war und ich dadurch freie Sicht hatte. Auch das Abendlicht von hinten war perfekt. Einzige Einschränkung war, dass ich die Fotos aus den Fahrzeugdach machen musste, da es rückwärts zu den Löwen stand. Es waren schöne und stattliche Tiere und bis dahin ein echtes Highlight mit großem Adrenalinfaktor.

Fotos gibt es hierzu in der Fotogalerie.
Diese Fotos sind entstanden bei der Wüsten im südlichen Afrika – August/September 2018

Fußmarsch durch den Sumpf der Bangweulu Wetlands

Das Fotografieren des Schuhschnabels war nicht ganz einfach. Die Landschaft ist grandios aber ein großer Sumpf. Man steht fast bis zum Knie im Wasser und Morast. Da darf man nicht viel darüber nachdenken, was im Schlick alles kreucht und fleucht. Man ist ja tief in Afrika. Teilweise gab es unangenehme Beißangriffe von großen Ameisen. Alles andere war nicht sichtbar - zum Glück. Der feine Schlamm hat sich in alle Ritzen gesetzt. Die Füße waren erst nach Wochen wieder richtig sauber.

An diesem Tag gab es viel Wind. Wir mussten großen Abstand halten, da sich sonst der Schuhschnabel ins Schilf zurückgezogen hätte. Ich hatte ihn leider nie ganz frei. Es waren immer Schilfhalme dazwischen. Die Nahaufnahmen sind alle mit 600mm Brennweite (300mm Tele + 2x Konverter) aus der Hand mit einem Eibeinstativ fotografiert worden. Ich habe in Uganda schon einmal einen Schuhschnabel fotografiert. Dort war die Situation einfacher und ich konnte vom Boot aus fotografieren.

Fotos gibt es hierzu in der Fotogalerie.
Diese Fotos sind entstanden bei der Reise nach Zambia – August/September 2019

Flusspferdangriff im Okavango Delta

Wir waren spätnachmittags auf dem Rückweg von unserem Buschcamp in die Lodge. Alles war in den Morokoros verstaut. Wir saßen gemütlich und genossen die Fahrt und die Stimmung. Kurz vor unserer Lodge gibt es einen breiten Kanal. Dieser ist das Revier eines Flusspferdbullen. Unverhofft hat er angegriffen. Unsere Begleiter hatte alle Hände voll zu tun, um den Angriff abzuwenden. Sie schlugen mit den Staken aufs Wasser und bugsierten die Morokoros an den Rand in die kleinen Kanäle im Schilf. In der Situation versuche ich das eine oder andere Foto zu machen was nicht ganz einfach war. Ständig hat sie das Morokoro bewegt und gedreht.

Fotos gibt es hierzu in der Fotogalerie.
Diese Fotos sind entstanden bei der Reise nach Namibia und Botswana – August 2015